Das innere Kind und seine Ressourcen
Wurden Sie auch schon mal für kindliches Verhalten belächelt oder gar als kindlich, bzw. nicht ernst genug eingestuft weil Sie gewisse Situationen mit Humor betrachteten oder Sie unbedarft angingen?
Ich frage mich woher das kommt, wo doch-ungeachtet unseres tatsächlichen Alters-in jedem von uns ein kindliches Ich steckt.
Ich meine, ist das Leben an manchen Stellen nicht ernst genug? Und könnte es dem ein oder anderen in einer als vertrackt wahrgenommenen Situation nicht durchaus weiterhelfen ab und an den Blickwinkel zu ändern? Das bezieht sich übrigens auf den Blick in jegliche Richtung-auf uns selbst sowie auf Menschen in unserer Umgebung.
Vorurteilsfreiheit, Neugierde, Offenheit, friedliebendes, spielerisches, wertefreies Vorgehen, Aufmerksamkeit, Lernfreudigkeit und Beweglichkeit im Denken sind nur einige positive Eigenschaften, die mir auf Anhieb zur hohen Auffassungsgabe eines Kindes einfallen und die in jedem von uns schlummern.
Was soll also verkehrt daran sein, die Dinge auch mal aus kindlicher Sicht zu betrachten oder anzugehen? Unbedarft und mit absoluter Offenheit. Haben wir diese Fertigkeit verlernt? Und falls ja: wäre das nicht unglaublich schade?
In welchen Lebenslagen zeigt sich Ihr inneres Kind und was möchte es Ihnen sagen?
Selbstverständlich gibt es auch diejenigen Fertigkeiten, welche beim kindlichen Ich weniger stark ausgeprägt sind:
Beispielsweise die Wahrnehmung, Interpretation und der Ausdruck der eigenen sowie fremder Gefühlswelten und folglich auch der Umgang damit. Ganz zu schweigen vom Umgang mit Konfliktsituationen.
Was das kindliche Ich uns jedoch voraus hat ist, dass es auf ganz anderer Ebene mit Dingen und Menschen in Interaktion tritt. Es fällt ihm leichter Neues vorurteilsfrei zu betrachten und anzunehmen da es mangels Erfahrung auf weniger Assoziationen zurückgreifen kann.
Und es hat die Fähigkeit zu vergeben. Solange es spürt, dass der Kontakt und die Einstellung ihm gegenüber von Aufrichtigkeit und Liebe getragen ist.
Eigenschaften, welche hervorragend auf die Wahrnehmung unserer selbst sowie die Interaktion mit unserer Umgebung angewandt werden können und sollen.
Vorausgesetzt wir erkennen dieses innere Kind in uns und in anderen an.
Also lautet die Frage: In welchen Lebenslagen zeigt sich unser inneres Kind?
Und: Betrachten Sie sich und andere mit aufgeschlossenen, liebevollen Augen?
Sollten Sie also in nächster Zeit in eine Kommunikation geraten, in der Sie das Gefühl haben nicht weiter zu wissen, wäre es einen Gedanken wert, sich oben genannte Fragen zu stellen.
Wie erschließt sich Ihnen Ihr Gegenüber nun?
Vielleicht gelingt es Ihnen nach eingehender Betrachtung ein Lächeln in einer scheinbar ausweglosen Situation zu erringen.
Damit hätten Sie schon gewonnen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei!
Ihre
Sandra Tadic
Anmerkung: Das Bild stammt aus dem Sportunterricht an einer Hamburger Grundschule.
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